Eine wahre Geschichte über Mut und Ausdauer.
Klara Oppenheimer wurde am 6. November 1867 in eine wohlhabende, deutsch-jüdischen Familie in Paris geboren und verstarb am 17. Mai 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt. Sie war Lehrerin, Medizinerin und Frauenrechtlerin.
Klara bestand 1889 das Lehrerinnenexamen, wodurch sie den höchsten Bildungsstand erreichte, den man damals als Frau erreichen konnte. Als 1903 das reguläre Studium in Bayern auch für Frauen zugänglich gemacht wurde, holte Klara ihr Abitur nach und schrieb sich danach in Würzburg für das Studium der Medizin ein. Sie erwarb 1912 sowohl ihren Doktortitel als auch die offizielle Erlaubnis, als Ärztin zu arbeiten. Klara war die erste Ärztin in Würzburg, die 1918 eine eigene Praxis1 eröffnete und 1919 eine Kassenzulassung2 erhielt. Sie setzte sich für die Bildung von Mädchen, das Stimmrecht von Frauen und die Gleichberechtigung von Frauen ein.
Ihr Leben wurde ab 1933 durch die Nazis massiv eingeschränkt. Ihre Rente wurde verkürzt, und ihr Ausreiseantrag in die Schweiz wurde abgelehnt. Zudem wurde ihr Haus zu einem Judenhaus3 gemacht. Sie selbst wurde in ein jüdisches Altenheim umgesiedelt. 1942 wurde Klara in das KZ Theresienstadt deportiert und am 17. Mai 1943 ermordet.
Sich als Frau in solchen Zeiten ständig durchsetzen und behaupten zu müssen und sich dann noch den Nazis zu stellen, muss sehr hart gewesen sein. Sie hatte ihr Leben lang mit Stolpersteinen zu kämpfen, ließ sich aber dennoch nicht unterkriegen und setzte sich stets für andere und ihre eigenen Ziele ein. Den ständigen Stress, die Angst und das Leid kann man sich nur vorstellen.
Text: Milena Hildebrandt