Umweltkatastrophen wie Überschwemmung, Müllteppiche in den Ozeanen sowie das Schmelzen der Eisberge sind verheerende Folgen eines nicht-nachhaltigen Handelns. Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten steigt. Genau dieses Verhalten wird von Unternehmen ausgenutzt. Bei dieser bewussten grünen Täuschung spricht man von Greenwashing.
Was genau ist eigentlich Greenwashing?
Grüne Verpackung, eine Bio- oder Öko-Produktreihe und eine aufwendige Marketing-Kampagne zum Thema Nachhaltigkeit. Ist das Märchen zu gut, um wahr zu sein? Viele Unternehmen verleihen sich einen grünen Stempel – und präsentieren sich damit nachhaltiger, als sie tatsächlich sind. Das Ziel: Unternehmen mit einem nachhaltigen Image sollen vor allem die Fridays-for-Future-Generation ansprechen und zum Konsum anregen. Verbraucher:innen sind bereit, höhere Preise für nachhaltige Erzeugnisse von verantwortungsbewussten Unternehmen in Kauf zu nehmen.
Greenwashing auf Social Media und die Rolle der Influencer:innen
Besonders häufig begegnet uns Greenwashing auf Social Media – der Ort, an dem die Zielgruppe ihre Freizeit verbringt. Viele Influencer:innen kooperieren mit Unternehmen, indem sie Werbung in Form von Beiträgen auf ihrem Account veröffentlichen und dafür eine Vergütung erhalten. Ein entscheidender Vorteil dieser Art zu Werben ist, dass die Community den Influencer:innen Vertrauen schenkt und sich schneller von Produkten überzeugen lässt, als es durch einen TV-Spot der Fall wäre. Aus Werbespots werden Instagram-Storys. Nachhaltige Produkte werden gefragter, sodass immer mehr Influencer:innen bewusst oder unbewusst beim Greenwashing eines Unternehmens mithelfen.
Vertrauen und Authentizität gegenüber der eigenen Community sind Basis und Währung von Influencer:innen. Je größer die Reichweite eines Accounts, desto mehr Verantwortung geht damit einher. Dazu gehört eine kritische Auseinandersetzung mit potenziellem Greenwashing der Kooperationspartner:innen vor einer Zusammenarbeit
Letztendlich wird Greenwashing erst dadurch ermöglicht, dass sich Verbraucher:innen oft nur oberflächlich damit auseinandersetzen. Je kritischer wir hinschauen, desto schwieriger wird es für Unternehmen ein grünes Image vorzutäuschen.
Text: Johanna Friewald