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eigenleben erklärt: Warum ist gähnen so ansteckend?

Montagmorgen, 7:45 Uhr. Mein Weg zur Arbeit beginnt meist mit einer sehr langen Rotphase an der Ampel. Der Geruch meines dampfenden Kaffees zieht mir in die Nase, als es passiert. Mit einem tiefen Atemzug geht der Mund auf, Tränen steigen in meine Augen. Der erste Gähner am Morgen ist definitiv der intensivste des Tages. Aber wie kommt es eigentlich, dass wir gähnen müssen?

Was passiert eigentlich beim gähnen?

Der Mensch gähnt durchschnittlich fünf bis zehn mal pro Tag. Und das kann verschiedene Auslöser haben: Müdigkeit, Langeweile, Hunger oder Stress.

Bei der Frage nach dem warum sind sich die Expert:innen noch nicht ganz sicher. Viele Hypothesen stehen im Raum; wie zum Beispiel, dass beim Gähnen die Sauerstoffsättigung im Blut verbessert wird. Oder, dass das Gehirn gekühlt wird. Belegt sind diese Thesen zwar nicht, aber aus der Erfahrung heraus kann ich sagen, dass ich mich nach einem „Gähner“ schon wacher und „frischer im Kopf“ fühle.

Warum steckt gähnen an?

Das kuriose ist ja, dass man nicht nur mitgähnt, wenn der Gegenüber den Mund aufreißt. Allein schon der Gedanke daran, oder nur beim Lesen des Wortes wird man angesteckt.

Man nimmt an, dass dieses Phänomen etwas mit dem Einfühlungsvermögen eines Menschen zu tun hat. Je einfühlsamer Du bist, desto eher gähnst Du mit. Eine genauere Erklärung haben Forscher:innen jedoch auch hierfür noch nicht.

Ansteckend hin oder her – für die Forschung ist das nicht wirklich relevant, denn der Einfluss auf die Gesundheit der Allgemeinheit ist entscheidend klein. Und das ist auch der Grund, warum hier nicht wirklich großes Interesse besteht, das Mysterium zu klären.

Text: Hannah Heinrich

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