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Mir kann ja nichts passieren!

SSUVs sind die rollenden Panzer unserer Straßen, beeindruckend groß und schwer – aber auch eine gefährliche Bedrohung für Kinder. SUVs scheinen geradezu prädestiniert dafür zu sein, den Albtraum jedes Elternteils zu verkörpern. Doch wieso genau sind diese rollenden Festungen ein Problem?

Gefährlicher Luxus auf vier Rädern

SUV-Fahrer haben es nicht leicht – jedenfalls, wenn sie ihre Umwelt wahrnehmen sollen. Die höhere Sitzposition mag das Gefühl von Kontrolle vermitteln, sorgt aber dafür, dass kleine Kinder im toten Winkel verschwinden. Besonders beim Rückwärtsfahren sind SUVs wie Blindflieger unterwegs. Auf Parkplätzen und in Wohngebieten werden so harmlose Alltagssituationen schnell zu tragischen Unfällen.

Ein SUV bringt Gewicht auf die Straße – viel Gewicht. Das bedeutet nicht nur, dass der Spritverbrauch explodiert, sondern auch, dass der Bremsweg länger wird. Wenn ein Kind plötzlich die Straße überquert, hat der Fahrer eines SUVs deutlich schlechtere Chancen, rechtzeitig anzuhalten. Und wenn es zum Zusammenstoß kommt, treffen die Höhe und Masse des Fahrzeugs die empfindlichsten Stellen: Kopf und Oberkörper. SUVs geben ihren Fahrern ein Gefühl der Unverwundbarkeit. Warum auch nicht? In einer Kollision sind sie der Panzer, der alle anderen Fahrzeuge und Fußgänger zerquetscht. Doch diese „Sicherheitsillusion“ führt oft zu rücksichtslosem Verhalten: zu schnellem Fahren, riskantem Überholen und einer gewissen „Mir kann ja nichts passieren“-Mentalität.

Warum fahren trotzdem so viele Menschen SUVs? Es ist das Statussymbol unserer Zeit. Ein SUV signalisiert Erfolg, Macht und Abenteuerlust – selbst wenn der nächste „Abenteuer-Trip“ nur zum Supermarkt führt. Doch dieser Drang nach Prestige hat seinen Preis: Es sind Kinder, die ihn bezahlen.

Text: Milena Hildebrandt

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