Der Nobelpreis für Literatur 2024 ging an die südkoreanische Autorin Han Kang, die für ihre „intensive poetische Prosa“ gewürdigt wurde. Ihre Werke setzen sich mit historischen Traumata auseinander und beleuchten die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens. Die Schwedische Akademie hob ihren „experimentellen Stil“ hervor, der sowohl zärtlich als auch brutal sei. Mit dieser Auszeichnung wird Han Kang, eine der bedeutendsten literarischen Stimmen Südkoreas, als „Erneuerin der zeitgenössischen Prosa“ gefeiert. Ihr Stil zeichnet sich durch die Verbindung von Körper und Seele sowie Lebenden und Toten aus. Han Kangs Werke sind geprägt von Themen wie Gewalt, Einsamkeit und Trauer, die sie auf komplexe und manchmal surreale Weise erforscht.
Mit dieser Auszeichnung wird der Literaturnobelpreis zum ersten Mal nach Südkorea vergeben, was Han Kang zu einer international gefeierten Figur macht. Ihre tiefgründige Auseinandersetzung mit der menschlichen Natur und die Frage, wie man als Teil einer oft gewalttätigen Menschheit leben kann, machen sie zu einer einflussreichen Schriftstellerin unserer Zeit.
Ihr Werk spiegelt die Ambivalenz zwischen Zärtlichkeit und Brutalität wider, und ihr Stil ist reich an Symbolik und emotionaler Tiefe. Mit der Ehrung durch den Nobelpreis wird nicht nur ihre Rolle als Innovatorin in der Literatur gewürdigt, sondern auch ihre Fähigkeit, auf erschütternde und zugleich tröstende Weise die menschliche Erfahrung zu erforschen.
-> Han Kang
Text: Milena Hildebrandt