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Hurricane Milton ist Fake

Hurricane Milton erreichte am 9. Oktober die Küste Floridas bei Siesta Key und richtete erhebliche Schäden an. Trotz seiner Abschwächung verursachte der Sturm, insbesondere durch starke Winde und Überflutungen, schwere Zerstörungen und führte zu mindestens 25 Todesopfern. Neben den verheerenden physischen Auswirkungen hat der Sturm auch eine Flut an Fake News ausgelöst, die sich besonders über soziale Medien verbreiteten. Diese falschen Informationen haben nicht nur Verwirrung gestiftet, sondern auch das Vertrauen in offizielle Stellen und die Hilfsmaßnahmen geschwächt. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der kursierenden Falschmeldungen und warum sie in Krisenzeiten so gefährlich sind.

Diese Fakenews wurden verbreitet:

  1. Landenteignung durch die Bundesregierung
    Es kursierten Gerüchte, dass die US-Regierung vorhabe, betroffene Gebiete wie Chimney Rock in North Carolina zu enteignen und zu verhindern, dass die Bewohner auf ihrem eigenen Land wieder aufbauen können. Diese Falschmeldung besagte auch, dass die Behörden nicht einmal erlauben würden, die Leichen der Opfer zu bergen. In einigen Varianten der Behauptung hieß es sogar, die Enteignung sei Teil eines Plans, um Zugang zu wertvollen Lithiumminen zu erlangen. Lokale Beamte stellten jedoch schnell klar, dass es keinerlei Pläne für eine solche Enteignung gibt.
  2. Zerstörung von Hilfsgütern durch Hubschrauber
    Ein Video, das in sozialen Medien viral ging, zeigte einen Hubschrauber, der über einer Sammelstelle für Hilfsgüter schwebte und dabei versehentlich Zelte und Vorräte umwarf. Diese harmlose Szene wurde jedoch in den sozialen Medien als „absichtliche Zerstörung von Hilfsgütern durch die Regierung“ dargestellt. Solche Desinformationen erwecken Misstrauen gegenüber denjenigen, die in Krisenlagen helfen wollen.
  3. Manipuliertes Wetter und „künstlich erzeugte“ Hurrikans
    Eine der am weitesten verbreiteten Verschwörungstheorien war, dass Hurricane Milton „künstlich“ erzeugt wurde, um politische oder wirtschaftliche Interessen zu fördern. Auf Plattformen wie TikTok und X (ehemals Twitter) verbreiteten Nutzer die unbelegte Behauptung, die US-Regierung habe Techniken wie „Cloud Seeding“ verwendet, um den Sturm zu verstärken. In Wahrheit gibt es jedoch keine Technologie, die es ermöglicht, Hurrikane zu erzeugen oder zu steuern.

 

Die Helfer von Hurricane Milton sahen sich aufgrund von Falschinformationen massiver Hassrede und Shitstorms in sozialen Medien ausgesetzt. Diese falschen Gerüchte schürten Wut bei Betroffenen, obwohl offizielle Stellen diese schnell widerlegten, und erschwerten den Einsatz der Rettungskräfte vor Ort.

Fake News in Krisenzeiten sind besonders gefährlich, weil sie schwerwiegende Folgen für die betroffenen Menschen haben können. Falschinformationen führen oft dazu, dass Menschen wichtige Evakuierungen verzögern oder dringend benötigte Hilfsangebote ablehnen. Ein anschauliches Beispiel ist die Falschmeldung, dass Bundesbedienstete den Überlebenden von Hurricane Milton ihr Land wegnehmen würden, was bei vielen Menschen zu Angst und Unsicherheit führte, sodass sie zögerten, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Solche Falschmeldungen erzeugen nicht nur Verwirrung, sondern verstärken auch Panik, was die ohnehin schon schwierige Situation weiter verschlimmern kann. Übertriebene Darstellungen von Schäden oder falsche Evakuierungsinformationen können Chaos verursachen und Menschen in Gefahr bringen. Hier spielen soziale Medien wie Twitter, Facebook und TikTok eine zentrale Rolle, da sie sowohl die Verbreitung von echten Nachrichten als auch von Fake News beschleunigen. Trotz der Bemühungen einiger Plattformen, Falschinformationen durch Faktenchecks und Warnhinweise einzudämmen, ist die Verbreitung oft schneller als die Maßnahmen, die zur Eindämmung ergriffen werden.

Daher ist es besonders in Krisenzeiten wichtig, auf verlässliche Quellen zu setzen und Informationen kritisch zu hinterfragen, um sich und andere zu schützen.

 

Text: Milena Hildebrandt

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