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Berufsorientierung nach der Ausbildung

Du stehst kurz vor dem Abschluss deiner Ausbildung und nun vor einer wichtigen Entscheidung in deinem beruflichen Werdegang: Wie soll es weitergehen? Möchtest du direkt in den Berufsalltag einsteigen oder lieber die Chance nutzen und die Welt bereisen? Vielleicht möchtest du eine Weiterbildung oder sogar ein Studium beginnen? Hier sind einige Überlegungen und Tipps, die dir bei der Berufsorientierung nach der Ausbildung helfen können:

1. Direkter Berufseinstieg

Der naheliegendste Schritt nach der Ausbildung ist oft der Berufseinstieg. Viele Azubis haben die Chance, in ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden. In diesem Fall solltest du dich frühzeitig erkundigen, in welcher Position du einsteigen kannst und welche Aufstiegschancen bestehen. Außerdem solltest du prüfen, ob es interne Weiterbildungsmöglichkeiten oder Zusatzqualifikationen gibt, die du in Anspruch nehmen könntest. Falls dir die Aufstiegschancen oder die Förderung im Betrieb nicht zusagen, kann ein Wechsel in ein anderes Unternehmen ebenfalls reizvoll sein.

Leider haben nicht alle Azubis die Möglichkeit, im Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden. Manche Unternehmen haben nicht genug freie Stellen oder keine Stellen in dem Bereich, der dich interessiert. In diesem Fall ist es wichtig, sich frühzeitig um einen alternativen Plan zu kümmern. Zudem solltest du dich rechtzeitig beim Arbeitsamt melden. Auch wenn noch nicht sicher ist, ob du eine neue Stelle findest, ist es ratsam, sich vorsorglich arbeitssuchend zu melden, um Anspruch auf Arbeitslosengeld oder andere Unterstützungsleistungen zu sichern. Diese Leistungen können eine wichtige finanzielle Überbrückung bieten, falls der Übergang in eine neue Anstellung nicht nahtlos gelingt.

2. Weiterbildung und Studium

Du kannst nach deiner Ausbildung auch eine Weiterbildungsmaßnahme in Betracht ziehen. Es gibt zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, die deinen beruflichen Aufstieg ermöglichen können. Beispiele sind Meisterkurse, Technikerweiterbildungen oder Fachwirtausbildungen. Auch berufsbegleitende Studiengänge oder Zertifikatskurse, zum Beispiel im Bereich Betriebswirtschaft, können deine Qualifikationen erweitern und neue Karrieremöglichkeiten eröffnen. Wer sich in einem bestimmten Bereich spezialisieren möchte, kann gezielt nach Lehrgängen oder Seminaren suchen, die das Fachwissen vertiefen. So kannst du dich in einem ausgewählten Bereich weiterentwickeln. Das verbessert nicht nur deine Karrieremöglichkeiten, sondern macht dich auch für zukünftige Arbeitgeber attraktiver.

3. Studium als Alternative

Wenn du nach deiner Ausbildung studieren möchtest, bietet sich entweder ein Vollzeitstudium oder ein duales Studium an, bei dem Theorie und Praxis weiterhin verbunden werden. Einige Hochschulen bieten auch „berufsbegleitende“ Studiengänge an, bei denen man im Beruf bleibt und parallel studiert. Je nach Dauer deiner Ausbildung musst du allerdings berücksichtigen, dass der Start des Studiums möglicherweise nicht direkt an das Ende deiner Ausbildung anschließt. Beispielsweise endet deine Ausbildung im März 2026, aber das Wintersemester beginnt erst im Oktober. In solchen Fällen ist es sinnvoll, frühzeitig zu überlegen, wie du die Monate dazwischen überbrücken kannst, sei es durch Praktika, Nebenjobs oder Weiterbildungen. Diese Übergangsphase kann auch genutzt werden, um wertvolle Erfahrungen zu sammeln, die dir im Studium nützlich sein könnten.

4. Reisen oder Work and Travel

Eine weitere Option nach der Ausbildung ist, die Zeit für persönliche Entwicklung und Erlebnisse zu nutzen. Viele junge Menschen entscheiden sich nach der Ausbildung für eine Auszeit, um die Welt zu bereisen, bevor sie ins Berufsleben eintauchen. „Work and Travel“-Programme bieten die Möglichkeit, im Ausland zu arbeiten und gleichzeitig neue Länder und Kulturen zu entdecken. Diese Zeit kann eine wertvolle Chance sein, sich selbst besser kennenzulernen, Fremdsprachen zu verbessern und den Horizont zu erweitern. Die Erfahrungen, die du in dieser Phase sammelst, können nicht nur persönlich bereichernd sein, sondern auch im späteren Berufsleben von großem Nutzen sein.

5. Beratung und Netzwerke

Es kann oft hilfreich sein, sich bei der Berufsorientierung nicht allein auf eigene Überlegungen zu stützen, sondern auch professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Berufsberater können dir dabei helfen, deine Stärken zu analysieren und die passende berufliche Richtung zu finden. Zudem spielen Netzwerke (z. B. LinkedIn) eine große Rolle: Der Austausch mit erfahrenen Fachkräften oder ehemaligen Auszubildenden kann wertvolle Einblicke und neue Kontakte bringen, die dir bei der Entscheidungsfindung helfen können.

Fazit

Die Zeit nach der Ausbildung ist eine Phase voller Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen. Ob direkter Berufseinstieg, Weiterbildung, Studium, Selbstständigkeit oder eine Auszeit durch Reisen – wichtig ist, deine Interessen und Stärken zu kennen und dich gut über die verschiedenen Wege zu informieren. Mit der richtigen Entscheidung steht einer erfolgreichen Karriere nichts im Weg.

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