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Wegen ungesundem Essen in der Psychiatrie

War dir bewusst, dass psychische Erkrankungen nicht nur durch äußere Umstände, persönliche Probleme und Stress verursacht werden, sondern auch alleinig durch die Art wie du dich ernährst und wie du lebst? Die Forschung zeigt zunehmend, dass ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln entscheidend sein kann, um das Risiko für psychische Erkrankungen zu reduzieren.

In den folgenden Abschnitten kannst du nachlesen, wie bestimmte Nährstoffe unser Gehirn beeinflussen und welche Rolle eine ausgewogene Ernährung in der Prävention und Behandlung von psychischen Erkrankungen spielt.

Einseitigkeit

Dein Gehirn braucht Nährstoffe, um richtig funktionieren zu können. Gerade ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren, B-Vitamine (insbesondere B12 und Folat), Eisen, Zink und Magnesium können ein Risiko für eine Depression erhöhen. Diese Nährstoffe sind essenziell für die Synthese von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin, die die Stimmung und das Wohlbefinden im Gleichgewicht halten. Sich einseitig zu ernähren ist ein Risiko.

Zucker, Fett und Depressionen

Stark verarbeitete Lebensmittel die reich an Zucker und Fett sind können Entzündungen im Körper verursachen, welche sich negativ auf die Gesundheit deines Gehirns auswirkt. Studien haben auch gezeigt, dass ein hoher Konsum an gesättigten Fetten deine kognitiven Funktionen beeinträchtigt. Diese ungesunden Fette sind in verarbeiteten Lebensmitteln, wie Fast Food und fettem Fleisch enthalten. Andauernde Entzündungen in deinem, können zu einer Entzündung in deinem Gehirn (Neuroinflammation) führen. Eine Neuroinflammation kann die Funktion von Neurotransmittern beeinträchtigen, die für die Regulierung von Stimmung und Emotionen wichtig ist. Zudem hemmt diese Entzündung die Bildung von neuen Nervenzellen im Hippocampus. Diese Hemmung bezeichnet man als Neurogenese. Der Hippocampus ist ein Bereich im Gehirn, der eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Stimmung und des Gedächtnisses spielt. Dauerhafte Entzündungen machen nicht nur dein Gehirn krank, sie stören auch deinen Hormonhaushalt, insbesondere Cortisol (Stresshormon) und Zytokin1. Unter dem Strich kann mal also sagen: ungesundes Essen macht dich psychisch krank.

Gibt es Hoffnung?

Ab zum Arzt: Wenn du herausfinden möchtest, wie deine Entzündungswerte aussehen, kannst du das bei deinem Hausarzt machen lassen. Wichtig ist nur zu bedenken, dass eine Standardblutuntersuchung normale Werte anzeigen kann, obwohl du eine chronische Entzündung hast. Um das zu verhindern kannst du eine Kombination von Tests veranlassen. CRP- und ESR-Tests sind Standardverfahren, wobei ein Test auf Zytokine ein Spezialtest spezifischere Informationen liefern könnte. Ansonsten gibt es auch andere Möglichkeiten eine chronische Entzündung festzustellen. Frag zu dem Thema am besten bei deinem Arzt nach.

Durch Ernährung und Lifestyle: Du kannst natürlich durch deine Ernährung gegen die Entzündungen wirken. Zuallererst wäre eine gute Maßnahme deinen Zucker und Fett Konsum zu reduzieren, um die Quelle des Übels zu beheben. Als nächstes könntest du dich darauf konzentrieren Lebensmittel zu essen, die reich an Omega-3-Fettsäuren (Fisch, Wallnüsse), Antioxidantien (Beeren, Blattgemüse) und Kräutern (Kurkuma, Ingwer) sind, da diese entzündungshemmend wirken. Ferner kannst du darauf achten genug zu schlafen, dich regelmäßig zu bewegen und deinen alltäglichen Stress zu reduzieren.

Text: Milena Hildebrandt

  1. Zytokine sind eine Gruppe von Proteinen, die von Zellen des Immunsystems produziert werden und wichtige Signale für die Kommunikation zwischen Zellen darstellen. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Regulation der Immunantwort, Entzündungsprozessen und anderen physiologischen Funktionen ↩︎

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