Stress ist etwas extrem Subjektives. Für den einen mag etwas ein Trigger sein, was für jemand anderen überhaupt nicht der Rede wert ist. Was Stress auslöst und ab wann der Stress-Pegel zu viel wird, lässt sich also nicht festlegen und muss von jedem Einzelnen selbst empfunden werden. Persönlichkeitsmerkmale, Vorerfahrungen und genetische Faktoren spielen dabei eine Rolle. Dennoch lassen sich einige Ursachen bestimmen, die von vielen Menschen als Belastung empfunden werden: Konflikte, Überlastung, einschneidende Lebensereignisse, fehlende Work-Life-Balance, Reizüberflutung und innere Faktoren wie Leistungsansprüche und Ängste.
Wenn wir gestresst sind, wird in unserem Körper Adrenalin ausgeschüttet. Dieses bringt unseren Puls zum Rasen, erweitert unsere Pupillen, beschleunigt unsere Atmung, kontrahiert unsere Muskeln und lässt unseren Blutdruck in die Höhe schießen. Was auch gut so ist, da es uns in der Vergangenheit dazu verholfen hat, uns vor Gefahren wie dem Säbelzahntiger zu schützen. Das Adrenalin versetzt unseren Körper in einen Zustand erhöhter Leistungsfähigkeit und ermöglicht uns Flucht- und Angriffsreaktionen. Dabei ist es egal, ob man gejagt wird oder unter Leistungsdruck steht, die körperliche Reaktion ist dieselbe. Doch sobald Stress das Gefühl von Überforderung hervorruft und dauerhaft anhält, wird er ungesund.
Text: Milena Hildebrandt