Es ist eine Realität, die viele von uns kennen: In unserer Kindheit und Jugend hatten wir oft Hobbys, die uns Freude bereiteten und unsere Interessen widerspiegelten. Doch mit zunehmenden Aufgaben und Verpflichtungen gerieten sie aus dem Blickfeld. Das Verschwinden von Hobbys geht oft Hand in Hand mit einem Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung einher. Man fühlt sich fertig und schafft kaum noch was. Der Wandel der Arbeitswelt trägt ebenfalls dazu bei, dass Hobbys in den Hintergrund geraten. Historisch gesehen sind Hobbys ein Phänomen der Freizeit, die wiederum als Gegenspielerin der Arbeitszeit existiert. Doch in der modernen Gesellschaft wird Freizeit immer mehr zur Konsumzeit umfunktioniert.
Der Verlust von Hobbys kann auch damit zusammenhängen, dass im Hobby etwas Unterwürfiges steckt, eine Sinnlosigkeit, die im Kontrast zur oft ernsten und zielgerichteten Arbeitswelt steht. Verantwortung und Prüfungsstress können zur Selbstorganisation und Disziplin zwingen, wodurch die Zeit und Energie für Hobbys oft verloren geht. Wenn Menschen nach dem Grund für das Aufgeben ihrer Hobbys gefragt werden, antworten viele mit Zeitmangel oder fehlender Kraft. Nach einem langen Arbeitstag oder einer stressigen Uni- oder Ausbildungssituation fällt es oft schwer, noch die Energie aufzubringen, um ein Hobby auszuüben oder sich den Unterricht dafür zu leisten. In der Schulzeit sind Hobbys oft eng mit dem sozialen Umfeld und den Alltagsgewohnheiten verbunden. Doch sobald wir in das Leben nach der Schule eintreten, sei es durch ein Studium, eine Ausbildung oder einen Job, gehen diese Bindungen oft verloren.
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Hobbys nicht nur Zeitvertreib sind, sondern auch eine wichtige Quelle für psychisches Wohlbefinden sein können. Daher sollten wir uns immer wieder Zeit für unsere Interessen nehmen und nicht zulassen, dass sie durch den stressigen Alltag in Vergessenheit geraten.
Text: Milena Hildebrandt