Das wechselhafte Wetter in Europa fasziniert und verwirrt gleichermaßen. Doch was steckt hinter dieser ständigen Unbeständigkeit?
In Europa kämpfen warme feuchte Luft und kühler Ostwind miteinander. Auf der Nordhalbkugel wehen beständig Passatwinde aus nordöstlicher Richtung und auf der Südhalbkugel Passatwinde aus südöstlicher Richtung. Passatwinde sind starke und beständige Winde im Bereich der Tropen und Subtropen. Es bilden sich auf jeder Erdhalbkugel zwei Zwischengürtel. Nirgends sind die Gegensätze größer als über uns, denn der warme, feuchte Westwind aus mittleren Breiten und der kühle Ostwind aus den Polgebieten treffen aufeinander. Man kann sich das so vorstellen: Sie führen ständigen Kampf miteinander. Über warmen Flächen entsteht Tiefdruck und über kühlen Hochdruck. Die schwere Kaltluft drückt die feuchte Warmluft in die Höhe und es entstehen heftige Wirbel.
Diesen großen Luftwirbel nennt man Zyklonen. Beim Zusammentreffen der heißen Tropenluft und der kalten Polarluft entsteht in der schmalen Zone sehr hohe Temperaturunterschiede eine Polarfront. Die Polarfront trennt also zwei Hauptluftmassen, deshalb wird sie auch als klimatische Front bezeichnet. Sie verschiebt sich durch das unterschiedliche Vordringen von polaren Luftmassen nach Süden und von warmen Luftmassen nach Norden. Die Polarfront ist als Verwirbelungszone das Ursprungsgebiet der dynamischen Tiefdruckgebiete in den höheren Mittelbreiten. Wechselwirkungen und Luftmassen führen zu heftigen Zyklonen und einem Tiefdruckgebiet. Wir leben sozusagen in der Zyklonenzone, welche unsere Region zu einer der unvorhersehbarsten Wetterzonen der Welt macht. Sie sind für unser launenhaftes Wetter verantwortlich.
Text: Mehmet Ekinci